Schmalspurbahn

Über den Ort

Pferde sind mir als Räuber ja lieber. Aber so eine Fahrt unter Dampf hat schon auch was. Wenn die Lok nicht so schnell fährt, könnte man wenigstens den Zug überfallen. Keine schlechte Räuber-Idee! Die Schmalspurbahn Zittau–Kurort Oybin/Kurort Jonsdorf ist eine sächsische Schmalspurbahn mit 750-mm-Spurweite. Sie verläuft von Zittau über Bertsdorf entweder nach Kurort Oybin oder Kurort Jonsdorf im Zittauer Gebirge.

Zittau erhielt 1848 einen Eisenbahnanschluss. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde das Zittauer Umland mit weiteren Bahnstrecken erschlossen, so wurde 1859 die Bahnstrecke Reichenberg–Zittau eröffnet. Obwohl sich bereits ein gewisser Ausflugsverkehr ins Zittauer Gebirge entwickelte, hatte der sächsische Staat kein Interesse zum Bau einer Bahnstrecke. Private Investoren mussten her! Aber die von Gastwirten und lokalen Fabrikanten aufgebrachten Geldmittel reichten gerade so für Projektierungsarbeiten aus, an eine Finanzierung des eigentlichen Bahnbaus war nicht zu denken. So gründete sich 1888 die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn-Gesellschaft, die Konzession für den Bahnbau erhielt die Gesellschaft vom Königreich Sachsen 1889.

Es waren insgesamt 14 km Gleis zu verlegen. Nachdem schon im Herbst 1889 die ersten Fahrzeuge angeliefert wurden, war im Herbst 1890 Fertigstellung und Einweihung. Die Betriebsführung übernahm von Anfang an die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Noch vor 1900 sollte die Strecke über das Zittauer Gebirge bis nach Böhmen weitergeführt werden. Wegen finanzieller Probleme ruhten aber die Planungen und wurden später ganz eingestellt. Auch die geplante Weiterführung von Jonsdorf über Waltersdorf bis Großschönau wurde nicht realisiert.

Dafür fahren die Bahnen heute immer noch jeden Tag von Zittau aus ins Gebirge und bringen Touristen in die Sommerfrische.