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Karasekmuseum

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GPS: 50.934854, 14.609019

Über den Ort

Hier gibt’s ein Museum extra für Räuber, Schmuggler und Wilddiebe. Außerdem erfahrt  ihr viel Interessantes über die einstige böhmische Enklave von Niederleutersdorf (1635 – 1849) und die harte Zeit der damaligen Leineweber. 

Jan Nepomuk - Johannes Karasek wurde 1764 in Prag geboren. Er erlernte zuerst das Tischlerhandwerk, später wurde er auch noch Fleischhauer. Mehrmals wurde Karasek zum Militär gepresst, konnte aber immer wieder aus dem österreichischen Heer desertieren. Ein Kamerad brachte ihn schließlich in die böhmische Enklave von Niederleutersdorf. Hier geriet er in die Fänge des damaligen Räuberhauptmanns Palme. Einige Zeit arbeitete er für ihn als Hausierer: er verkaufte geklaute Ware. 

Bei einem Einbruch in Niederoderwitz, beim Leinwandhändler Kühnel, kam Räuberhauptmann Palme im Jahre 1797 ums Leben. Die Bande suchte einen Nachfolger. Die Wahl fiel auf Johannes Karasek. Er stellte allerdings mehrere Bedingungen. Besonders wichtig war ihm, dass das eigene Gebiet (Böhmische Enklave) unbedingt verschont von jeglichen Übergriffen blieb. Dieses Gebot wurde mehrere Jahre eingehalten und man führte zahlreiche Einbrüche so unter anderem in Schirgiswalde, Schönbach, Crostau, Warnsdorf, Friedland und Sebnitz durch. Betroffen waren vor allem Faktoren (Garnhändler), Mühlenbesitzer oder Geldwechsler, also begüterte Menschen zur damaligen Zeit. Da er auch so manchen armen Schlucker (Leineweber, Häusler) hier und da einen Taler abgab, entwickelte sich daraus  im Volke die Legende vom "edlen Räuber", der Reichen nahm und den Armen gab.

Im Jahre 1800 gelang es jedoch den Bandenmitgliedern, ihren Hauptmann umzustimmen. In der Nacht vom 31. Juli zum 01. August kam es so zu einem sorgfältig vorbereiteten Einbruch beim Gutsbesitzer Glathe auf dem Rittergut Oberleutersdorf. Die besonders reiche Beute ließ die Räuberbande jedoch leichtsinnig werden, hastig in Betttücher eingewickelte Taler gingen bei der Flucht Richtung Kreibichschenke verloren. Am folgenden Tag hatten die aus Hainewalde herbeigerufenen Dragonern damit ein leichtes Spiel, die Spur aufzunehmen und nach und nach alle Räuber festzunehmen. Auch Karasek selbst, der mit seinem eleganten Auftreten und seiner Redegewandheit bis dahin über jeden Verdacht erhaben war, konnte zweifelsfrei als Kopf der Bande ausgemacht werden. Der Räuberhauptmann wurde in Seifhennersdorf festgenommen und in den Gerichtskretscham zu Oberleutersdorf (heute Gasthof Oberkretscham) überführt, wo mehrere Tage lang ein strenges Verhör stattfand. Anschließend brachte man ihn unter starker Bewachung nach Bautzen und verurteilte ihn dort zu Tode. Karaseks Verteidiger gingen gegen das Urteil immer wieder in Revision, so dass sich schließlich der sächsische Kurfürst selbst mit dem Fall beschäftigte. Er begnadigte Johannes Karasek und ließ ihn zu lebenslanger Festungshaft in Dresden verurteilen.

Am 14. September 1809 verstarb Johannes Karasek in der Dresdner Festung an den Folgen seiner Haft sowie der schweren Arbeit. 

Karte

Kommentare

15. 7. 2018 21.40   5

Museum war leider geschlossen

27. 8. 2017 19.17   5

Super

20. 8. 2017 16.07   5

#04 20.8.2017, 16:06 Naše druhá zastávka během pěšího výletu z Rumburku do Varnsdorfu. Tentokrát jsme štítek našli hned. Díky.

20. 8. 2017 16.07   5

#4

14. 7. 2017 19.47   5

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