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Johanniskirche

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GPS: 50.896680, 14.806424

Über den Ort

Die Stadtpfarrkirche St. Johannes findet in einer Ablassurkunde von 1291 ihre erste Erwähnung.  Schon damals war die Doppelturmfront charakteristisch. Im 15. Jahrhundert war sie vorübergehend der Exil-Sitz des Prager Domkapitels. Im Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) kam es am 23. Juli 1757 zur vollständigen Zerstörung der Kirche. Genau neuen Jahre später begann auf den alten Fundamenten der barocke Neubau und wurde im Wesentlichen 1801 fertiggestellt. Bereits während des Baus begann sich 1798 der Südturm zu senken, was einen Umbau erforderlich machte. Die Pläne dafür wurden vom Klassizismusarchitekten Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) erarbeitet und durch seinen Schüler Carl August Schramm zwischen 1834 und 1837 umgesetzt. In 1990er Jahren wurde die Kirche zunächst außen und ab 2012 bis 2015 innen saniert, so dass sie seit dem 12. April 2015 wieder als evangelische Hauptkirche dient. 

Besonders markant für den Betrachter ist, dass das Westportal von zwei unterschiedlichen Türmen eingefasst ist. Dies ist eine Folge der statischen Probleme, die sich während des barocken Neubaus ergaben. Der spitz auslaufenden Nordturm beherbergt das Geläut und der stumpf abgeschossene Südturm die Türmerstube. Diese kann nach einem Aufstieg über 266 Stufen besichtigt werden. Von ihrer Aussichtsplattform bietet sich dem Besucher ein wundervoller Blick über das Zittauer Umland mit  dem Zittauer Gebirge, dem Olbersdorfer See bis hin nach Tschechien und Polen. Wer etwas Glück hat kann auch kurz vor 12 und 18 Uhr erleben wie der Türmer auf seiner Trompete bläst.

Der klassizistische Innenraum ist durch eine Holzkastendecke und die korinthische und ionische Stielordnung geprägt. Dem Besucher fällt besonders die 3,60 Meter große Statue des segnenden Christus hinter dem Altar ins Auge. Sie ist ein Werk des Dresdner Bildhauers Franz Josef Schwarz aus dem Jahr 1887. Darüber zeigt das Absisgemälde Johannes bei Empfang und Niederschrift des Evangeliums und einen Sternenhimmel, was vom Berliner Maler Bernhard Julius Rosendahl (1804-1846) geschaffen wurde. Unterhalbe der Emporen zeigen jeweils links und rechts drei Buntglasfenster von der Königlich Sächsischen Hofglasmalereiwerkstatt Tücke wichtige Stationen aus dem Leben Jesu. Es gibt noch viele interessante Details der Baugeschichte und des Baus vor Ort zu entdecken, die Kirche ist täglich geöffnet.

Karte

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